Mit der Reife wird man immer jünger

Hermann Hesse-Abend
mit Kammermusik

Es geht ums alt werden, jung bleiben, Freunde an den Tod verlieren, selbst den Tod nicht mehr scheuen. Texte, Gedichte sowie eine biografische Geschichte von Hesse über einen schwäbischen Freund werden von Cello und Klavier musikalisch getragen. Mit Bach, Rachmaninoff und Piazzolla entsteht eine Dichte, die die unterschiedlichen Texte sehr gut unterstreicht. Hesse schafft es mit Humor, Tiefe und Weisheit über das letzte Drittel des Lebens zu berichten.

Cello: Angela von Gündell
Piano: Sabine Joß
Texte: Sabine Niethammer

Schwäbisches Tagblatt vom 26.01.2013

… eine unterhaltsam-besinnliche Vorstellung im Theater Hammerschmiede… Lesen ist schön, zuhören kann noch viel schöner sein. Etwa, wenn jemand so betont, so artikuliert und mit dieser Mimik liest wie die Schauspielerin Sabine Niethammer. Ihre blauen Augen funkeln beim Blick ins Publikum, die Lesebrille duckt sich drunter weg… Sabine Joß` Finger trippeln über die Tasten, Angela von Gündell lässt ihr Cello schluchzen. Gelegentlich heiter, meist aber unter die Haut gehend melancholisch sind die Melodien der beiden….

Schwäbisches Tagblatt vom 16.11.2011

„Herrlich ist für alte Leute / Ofen und Burgunder rot / und zuletzt ein sanfter Tod- / aber später, noch nicht heute!“ Die Schauspielerin Sabine Niethammer trägt das ganz ungerührt vor, ohne tragische Tremolo, ohne Augenzwinkern- ein minimalistischer Gestus mit höchster Ausdruckskraft. Zwischen den Gedichten spricht sie in Strickjacke auf einem Sofa sitzend Hesses „Herbstliche Erinnerungen“… Tiefen Eindruck machten die musikalischen Zwischenakte der Cellistin Angela von Gündell und der Pianistin Sabine Joß. Anfangs schien in Vivaldis Sonate in e-Moll, und Sarabande von Bach die Düsternis des Ewig-gleichen durch. Dann aber kam mit den Nocturnes von Eric Satie und den Tangostücken von Astor Piazzolla eine kleine Exzentrizität ins Spiel, die alles zurecht rückte. Mit Recht großer Beifall.